zartBitter

 

Dorfener Anzeiger
vom 06.02.2013

Streifzug durch die Goldenen Zwanziger

Feinsinnig, verführerisch und frauenmordend zeigte sich das Künstlerduo „zartBITTER – schokolade im ohr“ beim Debüt im Gasthaus Wailtl. Mit Liedern und Balladen aus den Goldenen Zwanzigern eroberten Martin Ulrich (Bariton) und Ernst Bartmann (Klavier) die Herzen der Besucher.

Dorfen- Mit ihrem Programm „MÄNNER müssen FRAUEN küssen“ zeigten sich die beiden Bühnenakteure von ihrer charmanten aber auch hinterkünftigen und frivolen Art.

In den Texten werden die Damen entweder in den siebten Himmel gehoben oder auch in die Wüste geschickt. Beim Lied von der Klara etwa, bei dem der frustrierte Ehemann mit ihr in die Sahara reist, um sie den wilden Tieren zum Fraß vorzuwerfen.

Ulrich, der im Berufsleben eine naturwissenschaftliche Tätigkeit als Ingenieur ausübt, zeigte sich nicht nur als genialer Sänger, sondern auch als grandioser, ausdrucksstarker Entertainer. Er erzählte von geschlechterspezifischen Marotten sowie unterschiedlichen Verhaltensweisen von Mann und Frau. Voller Überzeugung berichtete er von einer Dame, die tatsächlich mit nur zwei Paar Schuhen im Jahr auskomme. Ein Paar sei für den Sommer, ein Paar für den Winter. Das anfängliche Staunen unter den Besuchern ging schließlich in schallendes Gelächter über, als Ulrich hinzufügte: „Die 200 anderen Paar Schuhe sind für ihre Seele“.

Mit einem frivolen Augenaufschlag besang der Bariton mit „Ich hab das Fräulein Helen baden sehn“ eine Badezimmer-Szene von anno dazumal. Bei dem Kultlied „Ein Freund, ein guter Freund“ aus dem Schwarz-Weiß-Filmklassiker „Die Drei von der Tankstelle“ nahm Ulrich ganz bewusst Abstand vom weiblichen Geschlecht. Er stellte dabei seinen langjährigen Freund und musikalischen Weggefährten Ernst Bartmann vor, der an diesem Abend „stürmisch, stumm und Stuten zähmend“, wie Ulrich es formulierte, am Klavier saß.

Der Dorfener Ausnahmemusiker und Komponist Bartmann, Kulturpreisträger des Landkreises Erding 2008, hielt sich bei diesem abwechslungsreichen Programm ganz bewusst im Hintergrund, seine Mimik aber sprach Bände. Sein Klavierspiel war – wie immer – einfach genial, wie das ganze Programm des Abends…

Angela Renner

 

 

 

Dorfener Anzeiger
vom 30.03.2009

Eine zarte Versuchung

Erding- Süß, fein und verführerisch wie Vollmilchschokolade, aber trotzdem mit einem zarten Schuss Bitterkeit, um nicht ins Lächerliche abzugleiten: So präsentierte sich das Duo „zartBITTER – schokolade im ohr“ im vollbesetzten Lokal Duchesse in Erding seinem Publikum.

Bariton Martin Ulrich und Ernst Bartmann am Klavier sangen und spielten Stücke der 1920er Jahre, und die Zuhörer konnten gar nicht genug von den beiden Dorfnern bekommen. Kein Wunder, führte doch Ulrich derart frisch und charmant und mit einer solch großen Portion Selbstironie durch den Abend, das der Versuch, die holde Weiblichkeit mit Schokoladenherzen auf seine Seite zu ziehen, unnötig war.

An diesem Abend brauchten die Damen keine Nervennahrung mehr, geschweige denn eine Ersatzdroge. Die beiden Herren auf der Bühne reichten völlig. Nur sie durften ungehemmt und offen über ihre Mordpläne an Klara in der Sahara mit Hilfe eines Löwen oder notfalls auch Krokodils philosophieren. Nur ihnen gestattete man, sich über die tomatigen Abnehmversuche von Tante Paula im Bett lustig zu machen. Und es gibt wohl keinen Menschen auf der Welt, der wie sie die Damen mit einem Regenwurm als Freund ernsthaft beeindrucken kann. ….

Angelika Mayr

 

 

 

Dorfener Anzeiger
vom 07.02.2009

Zart schmelzender Hörgenuss mit frivoler Note

Isen- „zartBITTER – schokolade im ohr“, das Duo von Martin Ulrich und Ernst Bartmann begeisterte mit Schlagern aus den Zwanziger Jahren das Publikum im Isener Rathaus. Mit Ihrem Programm „gibacht heutnacht umacht“ zeigten sich die beiden Dorfener Musiker von einer bislang unbekannten Seite. Die Zutaten, aus denen sie ihren zart schmelzenden Hörgenuss mischen, sind ein sehr hoher Anteil musikalisches Können, verrührt mit der perfekten Mischung aus näselndem Manierismus und Ironie sowie verfeinert mit einer gehörigen Prise Spaß.

„Triviale Lieder mit zweifelhaften Texten“ versprach Bariton Ulrich, der freilich nicht nur sang, sondern auch mit jungenhaften Charme den Abend moderierte. Ob nun einer in der „Bar zum Krokodil“ darüber sinniert, wie er seine ungeliebte Klara in der Sahara loswerden kann, schwarzbepinselt mit einer Fidschi-Puppe kuschelt oder sich fragt, wie der Lippenstift in Lehmanns Unterbett kommt – die frivolen Anspielungen, die Wortspielereien und (schwarz)humorigen Untertöne machten dem Publikum sichtlich Spaß. Darüber hinaus punkteten Bartmann/Ulrich mit eigenständiger Interpretation und perfektem Entertainment. Besonders schön, wenn Ulrich mit schmachtendem Blick den Frauenhelden mimte („Ich brech‘ die Herzen der stolzesten Frau‘n“) oder mit übertriebener Laszivität kundtat, wie gut ihm Ruth tut. Während Ulrich die Damen mit Schokoherzen und Komplimenten verwöhnte, durfte der Mann am Klavier („Genannt der Stürmische“) nicht nur in den Soli zeigen, was er kann. ….

Anne Huber

 

 

 

 
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